Bücher über Halkidiki

Meine Autorenwebsite!

Ab sofort: Ich hab mich entschlossen, wöchentlich aus meinen Büchern hier vorzulesen. Hört mal rein!

Das hab ich ne lange Zeit durchgehalten, aber momentan ist mal Pause. Ihr sollt ja schließlich SELBST lesen !

Hannes liest aus seinem Buch "Sperrig"

                                                 Gib dem Wahn einen Sinn

 

Eine Neuigkeit: Es gibt jetzt einen preiswerten Flughafentransfer von Thessaloniki zu allen Zielen auf Halkidiki. Sicher & einfach hier buchen, sogar auch auf Deutsch!!

Alle meine Bücher gibt es direkt bei:

 

einfach hier bei amazon klicken oder hier bei epubli Berlin

oder natürlich bei allen online Buchläden wie google, spiegel, thalia uva.

Ja, und wer Zeit & Muße besitzt, der schreibt in seinen Browser oben in der Suchleiste einfach meinen Namen: Hannes Matthiesen und kann dann in den ersten 100 Webseiten alles über meine Bücher erfahren!!

Wer aber nicht so viel Zeit hat, schaut sich einfach hier genau auf dieser Webseite um. Herzlich Willkommen!

 

Hallo liebe Freunde, 

ich meld mich hier jetzt mal wieder, d.h. im März 2022 mit der Ankündigung, DEMNÄCHST, ich hoffe noch in diesem Monat, mein neuestes Buch fertigstellen zu können. Läppische 50 Seiten fehlen noch, aber Stories gibts genug, denn ich hab mich entschieden, Kurzgeschichten zu erzählen. Das hilft euch, da die Aufmerksamkeitsspanne ja angeblich immer kürzer wird - das hab ICH nicht erfunden - und mir auch, da ich mehrere Themen in einem Buch loswerde, als da bisher sind:

- Nektaria, klingt ulkig, hat nix mit Honig zu tun, aber süß, also                    Liebesgeschichte, die zu Herzen gehen soll!

- Lehrer - Schülerin, spannend, mehr verrat ich nicht!

- Mein Tod, ja, ich habs gewagt, darüber laut nachzudenken. Denkt ihr          auch schon darüber nach? Nein, nicht über meinen, über euren eigenen!

- Eine Tochter - Vater Geschichte. Wer so eine Tochter hat, könnte                vermutlich auch ne Geschichte erzählen.

- Wenn Teenager sich verlieben, dann wirds spannend!

- Invasion der Russinnen, wohlgemerkt: nicht Putin, sondern Frauen!!

- Der große Absprung, berichtet vom finanziellen Ruin eines Mannes, aus    dem er sich aus eigener Kraft aber befreien kann. 

- Der Armbruch, hört sich nach einem Unfall an.

- Unzusammenhängende Zusammenhänge, ja, genauso entwickelt sich        diese Geschichte.

- Feminisierung, mein ureigener Spontanisierungsaufruf an die Frauen!

 

Ihr seht, das Buch wird spannend. Ich geb mein Bestes, dass es so schnell wie möglich erscheinen wird. Drückt mir die Daumen!

Und hier ist es, hat zwar doch etwas länger gedauert, aber ist dafür auch hoffentlich richtig gelungen.

Verwegendes und Verwegenes

von Nektaria bis zum Höhepunkt

Kurzgeschichten von Hannes Matthiesen

So könnte das neue Buch umschrieben werden. Natürlich geht es auch um Verwehendes, etwas Aktives also, das vergeht. Aber nur wenn die Lesenden es erstreben. Verwegenes gilt hingegen, wenn dem Autor vorschwebt, die mündigen LeserInnen herauszufinden, um die es MIR geht. Ohne wenn oder aber!

Das erste Buch von mir mit Kurzgeschichten. Da geht es um die große Liebe genauso wie um kurzfristige Abenteuer. Oder um Teenager, wenn sie sich verlieben, gefolgt von einer ganz und gar untypischen Tochter – Vater Geschichte. Dem Thema Feminismus haben sich seit Jahren schon ganz andere Autor*innen gewidmet, hier wird die Feminisierung, nämlich der Weg dorthin humoristisch begleitet. Überschwänglich hingegen gestaltet sich eine Invasion der Russinnen. Wohingegen selbst eine so ernste Abhandlung über „mein Tod“ genügend Raum einnimmt.

 

Eine sehr breit gefächerte Zusammenstellung über anschauliche Lebensräume gilt es also hier zu erfahren.  

Hier schon mal die Titelliste der Kurzgeschichten:

  1. Nektaria 1

  2. Lehrer – Schülerin

  3. Mein Tod

  4. Eine Tochter – Vater Geschichte

  5. Wenn Teenager sich verlieben

    oder: Weißer Sand wird oft getreten

  6. Invasion der Russinnen

  7. Der große Absprung

  8. Der Armbruch

  9. Unzusammenhängende Zusammenhänge

  10. Feminisierung

  11. Anna und Jannis

  12. Markus rettet die Welt

  13. Höhepunkt der Glückseligkeit 

natürlich auch dazu einen Auszug, sogar von der ersten Seite aus der Erzählung "Nektaria"

 

Du wirst niemals wieder jemanden treffen, den du so lieben wirst.“

Jan blick sie erstaunt an, versucht ihren Blick neu zu orten. Ihre sorgfältig rasierten, dunklen Augenbrauen sind fast unmerklich leicht in die Höhe gezogen. Ihre tiefschwarzen Pupillen ruhen offenbar in seinen blauen. So empfindet er es zumindest. Ansonsten geht keinerlei Bewegung von ihr aus. Nicht wirklich hypnotisiert, aber doch leicht festgehalten fühlt er sich in dieser Art Spannung. Nicht nur ihr forschender Blick, auch die Bemerkung selbst ist nicht unbedacht formuliert. Von ihrem nur leicht geöffnetem Mund geht nun doch eine kaum wahrnehmbare, aber doch langsame Bewegung aus. Ihre Unterlippe verharrt zögernd halb auf dem rechten Eckzahn, zwar leicht unsicher, aber vermutlich auch gleichsam herausfordernd, nicht direkt provozierend.

 

Warum geschieht das ausgerechnet hier?, geht es Jan durch den Sinn. Es macht ihn befangen und offensichtlich auch sie. In dieser Taverne, wo zumindest der Wirt sie beide gut kennt. Seit Jahren kehren sie mitunter hier ein. Aber Jan hat sie heute selbst hierher geführt, sie eingeladen. Und was er ihr dann sagen wollte, auch tat, war keineswegs dazu angetan, ihre Beziehung, ihre 

So,  ich habe soeben gleich ZWEI Bücher fertig geschrieben, aber erstmal zu dem hier:

Jannis, mit deutschem Namen Joachim, kommt im Alter von 10 Jahren mit seinem Vater Michael, einem alten Achtundsechziger, wie dieser sich selbst bezeichnet, und mit dessen Freundin Beate nach Griechenland, die sich etwas schwerer als die beiden mit der griechischen Mentalität tut. Vater Michael hat sich in den Kopf gesetzt, im sonnigsten Land Europas den Griechen unbedingt die Vorteile der Photovoltaik nahezubringen. Dazu stürzt er sich eigens in unternehmerische Tätigkeiten. Jannis/Joachim ist inzwischen 15 Jahre, also reifer geworden und erfährt seine heutige Umgebung auf andere, erlebnisreichere Art wie die anderen. Vater und Sohn sind verschworene Freunde in fast allen Lebenslagen, es sei denn, das weibliche Geschlecht tritt auf und dazwischen. Dann werden beide vor eine schwere Prüfung gestellt. Dass dabei Liebe eine große Rolle spielt, bleibt natürlich nicht aus. Wir sind schließlich in Griechenland. Ein praller Lebensroman, der den Leser einfach mitreißt. 

Leseprobe

 

„Was ist los, Junge? Du wirkst bisschen angespannt. Wars anstrengend in der Schule?“ Joachim sitzt in der schon wärmenden Sonne auf dem Balkon ihrer Wohnung in der oberen Stadt, Ano Poli genannt. Der Balkon erstreckt sich mit seinen acht Metern über die gesamte südliche Hausseite. Sein Vater ist aufgestanden, hinter ihn getreten, seine Hände liegen beruhigend auf den Schultern von Joachim. Joachim schildert ihm sein Kommunikationsproblem, glaubt allerdings nicht daran, dass er es seinem Vater klar genug machen kann. Aber zu seiner allgemeinen Überraschung und auch ein wenig zu seiner Erleichterung gesteht ihm dieser Ähnliches ein. Im Gegensatz zu Joachim hält er die Schwierigkeiten aber für eine vorübergehende Erscheinung, die bei längerem Aufenthalt verfliegen würde.

„Das ist einfach ein existierender Kulturunterschied. Die Deutschen sind geschichtlich und nicht zuletzt durch das kühlere Klima gewohnt, zurückgezogener und in kleineren Gruppen wie zum Beispiel unter wenigen Freunden oder nur innerhalb der Familie sich auszutauschen. Das ist naturgemäß etwas intensiver. Hier in Griechenland geschieht alles oftmals in der Parea. Parea, du weißt: die Freundesgruppe, oftmals nicht unbedingt nur Freunde, oft auch nur Bekannte und das meistens öffentlich unter freiem Himmel, also draußen, wo jeder zuhören kann oder sich auch einmischen kann."

Whow, ne lange Erklärung, denkt Michael. Ob das nun alles erklärt. Ist ihm auch nicht hundertprozentig klar. Sein Sohn sieht das in etwa relativ ähnlich, wenn er allerdings auch auf einen Zugewinn durch sein Alter hofft. Sein Vater nähert sich der Fünfzig, für Joachim eine totale Wendemarke. Er erinnert sich an Berliner Punks, mit denen er mitunter in Kontakt kam, die das alte Bonmot „trau keinem über zwanzig“ in ihr sehr persönliches Endzeitmelodram „mit siebzehn ist mit mir Sense“ gewandelt hatten. Also nimmt Joachim infolgedessen an, dass sein Vater zumindest nicht mehr sehr lernbereit sein wird.

Und nun der neueste Stadtführer für meine Lieblingsstadt Thessaloniki:

Dieser Reiseführer ist nicht der Erste über diese Stadt, die der Autor verfasst hat. Da er auf der einen Seite kein Grieche ist und andererseits nun schon seit fast 30 Jahren in diesem von ihm auserwählten Land lebt, sind das wohl ideale Voraussetzungen, ein möglichst objektives Bild von dieser Stadt zu zeichnen. Daher finden sich selbstverständlich alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in diesem Büchlein, dem Autor geht es aber darüber hinaus auch um weniger beachtete Regionen, die allerdings einen beachtlichen Teil zum Charme Thessalonikis beitragen. So sind neben dem brodelndem Zentrum und der entspannenden Paralia, wie die Hafen- und Strandstraßen in Griechenland genannt werden, die drei wichtigsten, orientalisch anmutenden Märkte beschrieben, die täglich auch immer mehr Touristen faszinieren. Da lockt die Ladadika, das ehemalige Rotlichtviertel Tag und Nacht die Vergnügungssüchtigen an, während sich Tausende von Studenten in der Region Valaoritou oder Bit Bazaar tummeln. Wer eher die Ruhe in der Großstadt sucht, findet sie nach einigen Minuten leicht in der oberen Stadt, Anopoli genannt, wo er oder sie einen überwältigenden Panoramablick über die gesamte Stadt und die malerische Thermaikosbucht werfen kann. Aber auch die weniger beachteten, aber dennoch faszinierenden Außenbezirke bleiben nicht unerwähnt.

Urteilen Sie also selbst, ob es dem Autor gelungen ist, diese verführerische Stadt zwischen Europa und Orient anschaulich zu beschreiben. Übersehen Sie aber bitte bei allen Sehenswürdigkeiten nicht das Wichtigste, was zumindest der Autor immer wieder herausstreicht: die Menschen! Griechen ganz besonderer Art.

Deshalb lebt er hier.

Viel Vergnügen bei der Lektüre!

Direkt zu beziehen:

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und alle Buchhandlungen

Und das hier ist kein Roman, kein Reiseführer, aber ein Buch:

SPERRIG: GIB DEM WAHN EINEN SINN!

Satire, Dadaismus, Poetry Slam, Kabarett, Irrsinn, oder einfach nur genial?

Bitte selbst einmal ein Urteil bilden! Wie denn?

Na, einfach reinlesen: 

 

Und nun mal was wirklich Nachdenkenswertes:

 

Glauben Sie, dass Boateng

 

genau denselben Fehler gemacht haben würde,

 

wenn er an der Stelle Hitlers gewesen wäre?

 

Und wenn ja, welchen?

 

 

Ich lebe um zu leiden,

 

soll Jesus gesagt haben

 

Ich lebe um zu peinigen,

 

wird der Marquis de Sade sicher gesagt haben

 

und die O: Ich möcht auch gern mal peinigen,

 

leide aber nur.

 

 

Ich hätt doch n schnelleren Wagen nehmen sollen,

 

wird sich James Dean vermutlich nicht gesagt haben,

 

aber der Haider vielleicht...

 

 

Ein männliches Glied wird hart,

 

wenn eine weibliche Hand es streichelt

 

darüber kann der Zement nur müde lächeln

 

er braucht lediglich ne Prise Wasser

 

 

 

So blöd kann nur ne Schlange sein

 

könnt mit einem einzig Biss den Menschen töten

 

und was macht sie,

 

wenn sich ihr son Monstrum nähert?

 

Zischt lediglich, zieht den Schwanz ein

und schlängelt erschreckt davon

 

 

Die schöne Gräfin

 

wird von einem debilen Grafen angemacht

 

Sie: Verschone Er mich mit Seinen schnöden Absichten

 

Er: Aber Gnädigste, nichts liegt mir ferner, als Sie zu besteigen

 

Sie: Wie? Bin ich Ihm nicht scharf genug?

 

Er: Doch, doch, aber ich habe ausgerechnet heut kein Kondom dabei,

 

und so endet abrupt, noch bevor es sich entfalten konnte,

 

eine vielleicht wunderschöne Affäre.

 

Was die schöne Gräfin dadurch vermasselte,

 

dass ihr nicht schnell genug einfiel, dass sie Kondome

 

in allen Größen, Formen und Geschmacksrichtungen

 

in ihrem Nachtkästchen in ständiger Bereitschaft hielt.

 

 

Und dann war da noch der Peter, der Ahnungslose,

 

der die Lise traf, die auf irgendeinem Strich watschelte

 

Peter: Eh, wat loofsten hier immer rum?

 

Lise: Det is meen Strich, weeßte nich, wa?

 

Peter: Ick seh keen Strich.

 

Lise: Mann, ick schaff an

 

Peter: Wat? Schaffe, schaffe, Häusle baue, Stuttgart, wa?

 

Lise: Nee, schön wärt, ick vakoof ma an Männa

 

Peter: Wat, det jetz? Hör ick zum ersten Mal

 

Lise: Gloob ick nich, willste nich mal mit mir?

 

Peter: Wie, wat? Ick soll da koofen, wozu?

 

Lise: Mann, hast du ne Leitung: Du zahlst und wir jehn inne Betten.

 

Peter: Und..wat machen wa da?

 

Und so endet auch diese viel verheißende Beziehung buchstäblich im

 

Sande, bzw auf dem Strich,

 

nur weil Peter nie in die Verschiedenheit der Geschlechter eingeweiht

 

worden ist.

 

 

Drei Dinge sind immer zu guter Letzt:

 

Helmut steht mit seinem Fahrrad und Idiotenhelm an der Ampel

 

und obwohl er auf grün wartet,

 

will er unbedingt die eine Minute

 

mit einer Emanzipierten am Steuer neben ihm flirten

 

„Na, Hübsche, wie wärs mit uns beiden?!

 

Woher soll er, bitte schön, wissen, dass sie emanzipiert ist?

 

Sie zieht die immer bereite Steinschleuder neben sich,

 

legt ein handliches Geschoss ein

 

und zielt

 

Helmut sinkt getroffen zu Boden.

 

Es wird grün

 

und so hat auch diese Romanze kein Happy End,

 

weil die Emanzipierte immer schussbereit ist.

  

was sagt die Presse dazu?

Und nun mein zweiter Roman "Das neue Leben", der natürlich wieder von Griechenland handelt. Diesmal ist er nicht nur mit Humor und Amor gewürzt, sondern mit einer Spannung, der sich wohl kaum jemand entziehen kann. Denn es sind fremde Mächte unterwegs, die unser Paradies zerstören wollen.

 Auch hier eine Pressemeldung:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

HALT:

Gerade fertig geworden: Der Aussteigerroman "Das neue Leben"

auch bei amazon etc

Der aktuelle Aussteigerroman von Hannes Matthiesen

 

Auf dem Literaturmarkt ist rechtzeitig ein Buch erschienen, das das Phänomen Griechenland verständlicher zu machen versteht. Es beginnt mindestens ebenso spektakulär wie es endet: Michael aus Kreuzberg erlebt hautnah 1969 die Studentenrevolte in Berlin, wo Rudi Dutschke angeschossen wird. Die Bewegung radikalisiert ihn politisch sehr stark, aber die weiteren Ereignisse in Deutschland lassen ihn erst Jahre später den Entschluss fassen, seiner Heimat den Rücken zu kehren.

Er wandert aus ohne Plan, ohne Aussicht auf Arbeit, ausgerechnet nach Griechenland. Er will nur Eines: sein Paradies finden. Im Norden, in der Nähe der Großstadt Thessaloniki, lässt er sich an einem verlockenden Strand nieder. Das verträumte Touristenörtchen verheißt ihm Ruhe, abseits von Hektik und Politik, die Einheimischen nehmen ihn bereitwillig in ihrer Mitte auf. Sein Traum scheint sich zu verwirklichen, bis Iwan die Szene betritt. Der Russe will sein Paradies zum Touristenmekka umfunktionieren. Damit beginnt Michaels Kampf gegen die Mafia für sein geliebtes Domizil, dabei scheuen die Gegner auch vor einem Mord nicht zurück.

 

Der Roman, der wie ein Krimi anmuten könnte, ist in Wirklichkeit eine Hommage an die Griechen, an ihre Gastfreundschaft, an ihren Übermut sowie an ihre Melancholie. Die Botschaft des Autors spiegelt sich aber auch in der Schilderung der Frauen und der mit ihnen einhergehenden Erotik wider. Ein sehr persönlicher Roman über das Deutschland von gestern und das Griechenland von heute.

 

 

(Hannes Matthiesen, der einstmals an der „Waterkant“ aufwuchs, in Berlin in einer entscheidenden Zeit seine drei Kinder allein aufzog, im reifen Alter sein Abitur machte, in Oberfranken eine private Rundfunkstation gründete und der nun seit über 27 Jahren als sehr freier Erdenbürger in Griechenland lebt. Bisher mit keinen Literaturpreisen ausgezeichnet, schrieb er neben einigen Insider-Reiseführern über die Halbinsel Halkidiki/Sithonia und über die zweitgrößte Stadt Thessaloniki nach seinem Erstlingsroman „Wer noch will immer nur das Beste?“ nun sein zweites Debüt.

 

Das neue Leben. Leseprobe

 

Ankunft im neuen Leben

 

Die riesige, einem Flugzeugträger nicht ganz unähnliche Fähre steuert gemächlich den Hafen von Igoumenitsa im Westen Griechenlands an. Ich sitze noch in der Cafeteria und schlürfe meinen Frappe, meinen kalten Kaffee nach einer durchwachten, kalten Nacht. Ruhige und unruhige Gedanken wechseln sich ab, pulsieren durch mich hindurch, machen sich immerzu Luft. Hier, genau hier, ja spätestens hier beginnt mein neues Leben. Erst jetzt fühle ich beinahe körperlich, was ich hinter mich gelassen habe, buchstäblich alles, alles, was mein bisheriges Leben ausmachte.

Ich sehe umherschwirrende Menschen an Deck, am Kai. Ich sehe Autos auf die Ankunft der Fähre wartend, ich sehe eine Straße, auf der Kellner die Cafeterias öffnen. Es ist Morgen, früher Morgen in Griechenland. Mein neues Land begrüßt mich, mein neues Leben beginnt.

Mein Name ist Michael. Ich bin aber jetzt ich. Ich führe ab jetzt mein Leben, ich führe es selbst, so unabhängig wie möglich. Dieses Land soll mir dabei helfen, dieses Land wird mir dabei helfen. Ich vertraue ihm. Es kennt mich noch, bisher allerdings nur als Tourist.

Ich möchte hier nichts mehr als alles Beengende hinter mich lassen, das mich bisher behinderte. Verlange ich zu viel? Vermutlich ja. Denn ein Land ist ein Land, nicht mehr und nicht weniger. Hat Struktur, Gebiete, Regierung, Gesetze. Ein Vertreter dieses Landes tritt auf mich zu, ich bin kaum dem Bauch des Riesenschiffes entronnen: Eine Frau in Uniform, die Zöllnerin:

Ihre Papiere bitte!”

Hier bitte.”

Öffnen Sie bitte mal die Hintertür!”

Bitte sehr.”

Was ist denn das alles?”

Kleinlaut, ob der gesetzlichen Bestimmungen unsicher, antworte ich:

Ich möchte eine Zeitlang in Griechenland bleiben, deshalb hab ich so viel mit.”

Dass ich tatsächlich auswandere in diesem Moment, binde ich ihr wohlweislich nicht unter die Nase. Ist mir ja selbst in diesem Moment nicht ganz geheuer. Was weiß ich, wie irgendein griechisches Gesetz darauf reagieren könnte. Ich möchte hier unerkannt eindringen, ohne großes Getöse. Bin ein unscheinbarer Mensch, der zwar aus Deutschland flieht und kaum bis überhaupt nicht weiß, was ihn hier erwartet.

Na, dann herzlich willkommen!”

Nie wieder werde ich dieses unübertriebene Schmunzeln in ihrem offenen Gesicht vergessen. Ihre festen, neugierigen braunen Augen, nicht rehbraun, eher samthäutig, bringen mich augenblicklich im wahrsten Sinne des Wortes in eine verlegene, aber dafür verliebte Stimmung. Ich betrete griechischen, für mich geheiligten Boden und verliebe mich sofort. Was ist das für ein Land? Insgeheim habe ich das erwartet. Was für eine ichbezogene Überheblichkeit. Ich sehe mir ihre männlichen Kollegen an, die relativ teilnahmslos das Geschehen betrachten. Sehen die denn nicht, welch kostbares Geschöpf sich zwischen ihnen befindet, sich zwischen ihnen mit einer leopardengleichen Gangart bewegt. Selbst ihre Uniform kann ihre ebenmäßige Gestalt nicht zur Ungeltung verschwinden lassen. Zu vollkommen sind die Rundungen ihres Hinterns und der Brüste auszumachen.

Mit einer nur ihr innewohnenden Grazie, wie ich mir einbilde, winkt sie mich durch, gewährt mir Einlass in mein neues Leben. Später sollte es noch des Öfteren in mein inzwischen beruhigtes Bewusstsein dringen, dass sie sich der Tragweite ihrer Entscheidung, mir Eintritt in dieses Land zu gestatten, gar nicht bewusst gewesen war. Wahrscheinlich hat sie nur halbwegs amüsiert einem dieser alternativen Spinner erlaubt, sich in diesem toleranten Land zu tummeln. So wie vermutlich auch ein ähnlich gestrickter Grenzbeamter sogar in der Obristenzeit, also zur Zeit der Junta, jenem deutschen Under-Cover-Journalisten namens Günter Wallraff die Einreise gestattete, der sich dann undankbarerweise auf dem Athener Omoniaplatz öffentlich ankettete, um eben gegen jene Diktatur medienwirksam zu protestieren. Ich, ermuntert durch ihr Willkommen, fahre also los, betrete, nein befahre mein Paradies, meine neue Heimat, mein neues Leben. Das ich fortan immer wieder mein Paradies nennen werde.

 

 

Mein erstes Pamphlet und mein erster Versuch mich zu verewigen. Einfach mal alles rausgetan, was ich loswerden wollte, ungefiltert und, wie andere meinten, herzerfrischend.

Das ist mein erstes Pamphlet und mein erster Versuch mich zu verewigen. Einfach mal alles rausgetan, was ich loswerden wollte, ungefiltert und, wie andere meinten, herzerfrischend.

Dann entdeckte ich meine zweite Heimat, wollt sie unbedingt anderen näherbringen und zwar beide: die im Winter: Thessaloniki und die im Sommer: Halkidiki

Aber im Sommer, den ich selbst nebst unglaublich vieler Griechen und, nicht zu vergessen: fast aller Touristen auf  Halkidiki verbringe, widme ich meinen ersten separaten Reiseführer der mittleren Halbinsel Sithonia, die bis heute, zumindest größtenteils vom Massentourismus verschont geblieben ist: Aber mal selbst reinschauen:

Und nun ist mein erster Fotoband über meine Lieblingsstadt erschienen: Thessaloniki in Bild & Poesie, also Fotos & eigene Gedichte.

Wer da glaubt, diese Stadt sei ein reiner Moloch, der irrt. Ich beweise es: Dieser Bildband zeigt neben einigen, sattsam bekannten Sehenswürdigkeiten aber die alternativen Gegenden, wohin sich Touristen selten und selbst Einheimische nicht so sehr oft verirren, wo Ruhe von der Großstadt herrscht, wo das tatsächliche, oftmals als typisch griechisch beschriebene Leben anzutreffen ist: In der Anopoli, der oberen Stadt, wo die hektische Großstadt zum ruhigen Dorf wird. Und das alles wird in eigenen, liebevollen Versen eingebettet. Fotos & Poesie in der zweitgrößten Stadt Griechenlands, als Kostprobe hier meine Hymne:

 

Diese Stadt

die solch schöne Menschen hervorbringt

und sie flanierend auf die Tsimiski schickt

die eigens die Paralia erschuf

um ihnen den Laufsteg auszubreiten

wie ich sie liebe!

Diese Stadt

die aus ihrem maroden Charme keinen Hehl macht

die ihre ungeschönten Schönheiten nicht verbirgt

sich dennoch nicht aufrafft

sie zur Schau zu stellen

wie ich sie liebe!

Diese Stadt

in der so viele skurrile Wesen ihr Unwesen treiben

die heimelige Illegalität straflos streifen

im Halbdunkel der schwachen Gassen

ihren schwachen Geschäften nachgehen

wie ich sie liebe!

Diese Stadt

in der streunende Katzen das Regiment übernommen haben

und doch räudigen Hunden das Feld überlassen

sich alle nichtsdestotrotz mit den Salonikern arrangierend

gemeinsam diese Stadt überfluten

wie ich sie liebe!

Diese Stadt

nicht vor zehn Uhr morgens aus dem Smog erwachend

um dann mit geheimer Wut

den alles verschlingenden Verkehr auf die Egnatia schleudert

damit die Sonne, die Ewige,

ihren alles verzeihenden Schleier über alle ausbreitet

Diese Stadt

wie ich sie liebe

 

 

Und das da unten ist mein Sommerdomizil: Halkidiki, d.h. die mittlere Halbinsel SITHONIA und dort an der Ostküste: Sarti & Sykia.

Bücher, Literatur über Halkidiki